Serielle energetische Sanierung von Wohnquartieren als Schlüssel zur klimaneutralen Stadt

Wohnquartiere bieten ideale Voraussetzungen für die serielle energetische Sanierung, da sie durch ihre homogenen Gebäudestrukturen, Skaleneffekte und standardisierte Bauweisen eine effiziente und wirtschaftliche Umsetzung ermöglichen:
Hoher Wiederholungsfaktor & Skaleneffekte
- Ähnliche Gebäudetypen: In Quartieren gibt es oft gleiche oder ähnliche Gebäude, insbesondere in Plattenbauten, Reihenhaussiedlungen oder Mehrfamilienhäusern aus den 50er bis 80er Jahren.
- Serielle Sanierung ermöglicht Massenproduktion: Durch standardisierte Sanierungslösungen lassen sich Module industriell vorfertigen, was die Kosten senkt und die Bauzeit reduziert.
- Effizienzsteigerung: Je mehr Gebäude in einem Quartier modernisiert werden, desto günstiger wird die Sanierung pro Einheit.
Geringe Belastung für Mietende & soziale Akzeptanz
- Kurze Bauzeiten: Da Fassaden- und Dachelemente industriell vorproduziert werden, erfolgt die Montage in wenigen Tagen.
- Kein Umzug nötig: Anders als bei klassischen Sanierungen bleiben die Mietenden während der Bauarbeiten in ihren Wohnungen.
- Standardisierte Prozesse für weniger Störungen: Geräusch- und Staubbelastung sind minimal, was die Akzeptanz der Maßnahmen erhöht.
Ganzheitliche energetische Transformation
Kombinierte Maßnahmen: Neben der Gebäudehülle lassen sich Wärmeversorgung, Stromerzeugung und Mobilitätslösungen gemeinsam optimieren.
Erneuerbare Energien effizienter nutzen: Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen und Batteriespeicher sind wirtschaftlicher, wenn sie für ganze Quartiere geplant werden.
Intelligente Vernetzung & Quartiersspeicher: Die Kombination von Wärmenetzen, Smart Grids und Energiespeichern maximiert die CO₂-Einsparung.
Ein Wohnquartier kann durch eine Kombination aus seriellem Dämmen, PV-Strom, Wärmepumpen und Nahwärmenetzen zum CO₂-neutralen Quartier werden.
ecoworks ist auf die digitale und serielle Sanierung spezialisiert und bietet eine schlüsselfertige Lösung für ganzheitliche Quartiersmodernisierungen. So geht ecoworks dabei vor:
- Digitale Bestandsaufnahme & Planung
3D-Scanning & digitale Zwillinge für eine exakte Datenerfassung
Automatisierte Planung & Vorfertigung basierend auf Gebäude-Daten
Industrielle Produktion von Fassaden- und Dachelementen - Serielle Fertigung & schnelle Montage
Vorgefertigte Fassaden- und Dachelemente mit integrierter Dämmung, Fenstern & Haustechnik
Minimaler Eingriff in die Bausubstanz & schnelle Umsetzung
Integration von Photovoltaik und Wärmepumpen für klimaneutrale Gebäude - Ganzheitliche Energieversorgung & ESG-Optimierung
Sektorkopplung von Strom, Wärme & Mobilität
Smart Grids & digitale Steuerungssysteme für optimierten Energieverbrauch
ESG-Beratung & Taxonomie-Konformität für Investoren & Wohnungsunternehmen
ecoworks ermöglicht durch digitale Planung und serielle Fertigung eine schnelle, wirtschaftliche und nachhaltige Transformation ganzer Quartiere – hin zur CO₂-Neutralität.
Wie Wohnviertel durch serielle Sanierung klimaneutral werden, zeigt sich in Erlangen, wo ecoworks bereits ein Quartier saniert (siehe https://www.ecoworks.tech/projekt/erlangen). In der Heinrich-Hertz-Straße und Schwedlerstraße in Erlangen-Bruck werden sechs Mehrfamilienhäuser aus den Baujahren 1962 bis 1963 saniert (5 der 6 Häuser sind mittlerweile bereits fertig saniert). Die viergeschossigen Gebäude bieten insgesamt 132 Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 8.672 m². Die Gebäude werden energetisch saniert, um den KfW-Effizienzhausstandard 55 EE zu erreichen und den Wohnkomfort zu steigern. Die Maßnahmen wurden durch Förderprogramme der KfW-Bank und des Freistaats Bayern finanziell unterstützt.

Sanierung ganzer Wohnviertel in Rekordzeit: Durch serielle energetische Sanierung zu mehr Dynamik bei der Wärmewende im Gebäudesektor
Die energetische Sanierung von Gebäuden spielt eine zentrale Rolle auf dem Weg zur Klimaneutralität. Um Stadtquartiere nachhaltig umzugestalten, kommen verschiedene Maßnahmen zum Einsatz: serielle Sanierung mit vorgefertigten Gebäudekomponenten, der Ausbau von Fernwärme, der Einsatz von Wärmepumpen sowie die Nutzung von Photovoltaik-Anlagen. Ganzheitliche Sanierung von Wohnquartieren bietet Effizienz- und Kostenvorteile
Bisher wurden Gebäude häufig isoliert betrachtet und saniert. Eine energetische Modernisierung ganzer Wohnblöcke hingegen bietet erhebliche Effizienzgewinne und Kostenvorteile. Durch eine gemeinsame Wärmenutzung lassen sich finanzielle Investitionen reduzieren. Zudem ermöglicht die serielle Fertigung von Fassadenelementen eine deutlich schnellere Sanierung und Neubauten können effizienter errichtet werden. Ein weiterer positiver Aspekt ist die Möglichkeit, bestehende Gebäude aufzustocken und dadurch zusätzlichen Wohnraum zu schaffen, ohne neue Flächen zu versiegeln.
Sanierung von Gebäuden aus den 1960er-Jahren als Beispiel für klimaneutrale Zukunft
Dieses Modellprojekt zeigt, dass klimaneutrale Stadtquartiere technisch und wirtschaftlich realisierbar sind. Um Klimaneutralität in der Gebäudewirtschaft zu erreichen, muss der Heizwärmebedarf bilanziell auf null reduziert werden. Dies gelingt durch eine Kombination aus energieeffizienter Bauweise und der Eigenproduktion erneuerbarer Energie. Energieeffizienz steht dabei im Mittelpunkt: Eine optimale Dämmung senkt den Energieverbrauch, während Solaranlagen zur eigenen Stromerzeugung beitragen.
Minimaler Eingriff für Mietende

Im Stadtteil Erlangen-Bruck werden sechs Wohnblöcke mit insgesamt 132 Wohneinheiten seriell saniert. Die Nutzung von Solarenergie erwies sich als wirtschaftlich vorteilhaft, da die Erträge aus der Photovoltaikanlage die Investitionskosten langfristig ausgleichen. Ein entscheidender Vorteil für die Mietenden: Die Sanierung konnte im bewohnten Zustand erfolgen, sodass die Beeinträchtigungen minimal blieben. Ein zusätzlicher Anreiz für Mietende ist der erhöhte Wohnkomfort, den neue Fenster und eine optimal gedämmte Gebäudehülle mit sich bringen.
Serielle Sanierung als Schlüssel zur Klimaneutralität
Drei zentrale Faktoren sind entscheidend für einen klimaneutralen Gebäudebestand: eine hochwirksame Dämmung, die Nutzung erneuerbarer Energiequellen wie Photovoltaik sowie eine effiziente Gebäudetechnik. Wärmepumpen beispielsweise können durch eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung kleiner und kostengünstiger ausgeführt werden. In Kombination mit einer hochwertig sanierten Gebäudehülle nach KfW-55-Standard kann der Heizenergiebedarf fast um die Hälfte reduziert werden. Die serielle Sanierung mit vorgefertigten Bauelementen in Passivhausqualität trägt zusätzlich zur Effizienzsteigerung bei. Sie reduziert Bauzeiten, senkt Sanierungskosten und sorgt für einen geringeren Energieverbrauch – ein wirtschaftlicher Vorteil, der langfristig zu Einsparungen führt.
Synergieeffekte durch kommunale Wärmeplanung
Ein entscheidender Baustein für die Klimaneutralität ist die kommunale Wärmeplanung, die durch das seit Januar 2024 geltende Wärmeplanungsgesetz gestärkt wurde. Dieses strategische Instrument ermöglicht die Entwicklung neuer Versorgungskonzepte, etwa durch die Nutzung von Abwärme aus Klärwerken oder Rechenzentren zur Beheizung von Quartieren. Die im Rahmen dieses Projekts erarbeiteten Lösungen lassen sich als Modell für andere Stadtviertel übernehmen. Die Umsetzung muss jetzt mit Nachdruck vorangetrieben werden, um die nationalen Klimaziele zu erreichen.